On the Road with Suppan


We are standing on the corner of Siebensterngasse and Kirchengasse in front of that trendy, aluminium-chaired pub whose name is so discreetly hidden from view that I have never heard it uttered. The sun is ablaze. In front of the pub is a shapeless square. Driven deep into its pavement are steel structures, and engineered right into them are playback machines playing some of Wolfgang's music (to commemorate Jewish composers who were hounded out of the pre-war city, in its darkest decade). We helped him produce this music.

Forever, we are capturing composers hunched over their desk, or squeezed in between the machines. So this time, we have asked Wolfgang to go al fresco, to walk up towards the mega- Mariahilfer street, to push through the throng, and obstruct their purposeful walk towards the thong shop with our inner song.

Waves of the credit-card-ready are pushed aside and we delve past shoppers buoyant to reach Café Ritter. Wolfgang is more relaxed to be squeezed in between the tables. After strudel, mélange and a smoke, he talks about the project. He said he wrote this music out of pure conviction. As we had listened in the studio night, aware of the import of its context, it had sounded that way to all of us.


Sehn Fruon


On the Road mit Suppan


Wir stehen Ecke Siebensterngasse / Kirchengasse vor diesem trendigen Lokal mit den Aluminium-Sesseln, dessen Name so diskret vor dem Blick verborgen bleibt, dass ich ihn nie ausgesprochen hörte. Die Sonne brennt herab. Vor dem Lokal ist ein Platz ohne erkennbare Form. Tief verankert in den Gehsteig stehen hier stählerne Strukturen mit eingelassenen Hörstationen, in welchen man auch manche Musik von Wolfgang hören kann (zur Erinnerung an jüdische Komponisten, die aus der Vorkriegs-Stadt gejagt wurden, in ihrer düstersten Dekade). Wir halfen ihm, diese Musik zu produzieren.

Bisher fingen wir stets Komponisten ein, wie sie über ihren Schreibtisch gebeugt oder zwischen Maschinen gequetscht waren. Nun, diesmal baten wir Wolfgang, sich im Freien zu ergehen, spazierend zur Mega-Mariahilferstraße, sich durch die Menge zu schieben, um sie etwas aufzuhalten in ihrem Gang zum Einkaufsfang, mit unserem inneren Gesang.

Ganze Wellen von Menschen mit gezückten Kreditkarten werden beiseite geschoben und wir streben vorbei an Shoppern, in guter Hoffnung das Café Ritter zu erreichen. Wolfgang ist entspannter, so eingeklemmt zwischen den Tischen. Nach Strudel, Melange und Zigarette spricht er über das Projekt. Er sagte uns, dass er die Musik aus reiner Überzeugung geschrieben hatte. Als wir sie in jener Studio-Nacht hörten, gewärtig ihrer Bedeutung in diesem Kontext, klang sie auch so für alle von uns.



Sehn Fruon


(übersetzt vn I.-J.V.)