Klements PA
Musik ist geheimnisvoll, nicht zuletzt dank ihrer Terminologie. Col legno, scordatura, morendo und tausende weitere Begriffe. Aber die Terminologie ist nicht so durchsetzt von Akronymen, wie etwa die Welten des Computers, der Politik oder die der Rechtsprechung. Ein Akronym, das unversehens auftaucht, ist PA. Eigentlich PAS. Es steht für Public Address System. Ein PA ist, einfach gesagt, ein großer Verstärker in Kombination mit Lautsprechern, gebaut, um ein Publikum mit Musik oder Songs zu beschallen. Eine Musikerin, die eigene PAs braucht, ist eine aktive ausübende Musikerin, die bereit ist, gegen Gage aufzutreten, eine Komponistin, die keine Techniker oder externe PA Unternehmen benötigt.
Das erste was man beim Eintreten in Katharina Klements Studio wahrnimmt ist ihr großes, persönliches und privates PA. Sodann sind es die Schachteln mit ihren eigenen CDs, von welchen sie ein gutes Dutzend produziert hat. Eine aktive Musikerin. Eine Musikerin, die in die Welt hinausgegangen und aufgetreten ist, ihren Klangwelten hingegeben. Wenn sie sich ins Klavier beugt, um ihr Klavier zu präparieren, hört man, dass sie über lange Zeiträume arbeitete, um diese ihre Klänge zu finden.
Wie so oft bei den besten elektronischen Musikern verfügt sie nicht über ein ausuferndes Spektrum elektronischer Instrumente. Sie arbeitet mit limitierten Mitteln, die sie besitzt, gleichermaßen geistig wie physisch. KK ist auch Bildhauerin, in ihrer Komposition spricht sie oft davon, wie die Skulptur Komposition ist und Komposition Skulptur.
Sie servierte uns Tee in schönen Tassen, auf einem niedrigen Tisch, sprach offen über ihre Musik und die Probleme und Freuden des Lebens als Komponistin. Die Welt ist nicht immer freundlich zur Begabung, als ob die Welt ihr die Gaben streitig machen wollte. Aber reich durch unsere Musik, unsere Skulptur, können wir in die Welt gehen, sie mit Klang erfüllen, strömend aus unserem PA und aus unseren Herzen.
Sehn Fruon
(übersetzt von I.-J.V.)
 |
 |
 |