Die Räume, in welchen Berann Aufnahmen macht
Angela Berann hat einen Menge Produk-tionen mit Heinz Leonhardsberger gemacht, einer der Filmkomponisten mit großem Namen in der Stadt. Wie Leo – wie er allen bekannt ist – hält auch sie ein niedriges Bekanntheits-Profil aufrecht, nur sachte die Oberfläche des Musiklebens durchstoßend. Aber diejenigen, welche sie beide kennen, wissen, wie aktiv sie sind, nicht nur mit Alben wie It Is und Groovy Womann.
Ich war damals zu Gast in Leos Studio im Fünfzehnten Bezirk, wo er und Angela die Musik aufnahmen, die auf aAmplify zu hören ist. Das erste, das einem auffiel in dieser Arbeits- und Lebenswelt, war der Umfang seiner Film-Sammlung – hier haben wir es mit einem Filmkomponisten zu Tun, der Filmfan ist. Verglichen mit anderen Komponisten, die ihre Studios zu Hause haben, mußte man sich hier nicht durch Korridore mit Geräten zwängen. Die Werkzeuge bei Leo waren gewaltig, wie sein großes analoges Mischpult, aber waren so platziert, als wären sie durch magische Spiegel in der Tapete verschwunden. Dennoch, diese attraktive Wohnung, weitläufig wie ein Weizenfeld, war Schauplatz einiger der besten Aufnahmen, die je in Wien gemacht wurden, wie das Pirchner- und Pepl- „Zwio”-Album Gegenwind.
Angela Berann hat die Energie und Offenheit, die auch andere Musiker des Leonhardsberger-Stalls charakterisieren. Was sie so besonders macht, ist nicht nur ihr Geschlecht, obwohl selbst heute noch gute Schlagzeugerinnen eine Seltenheit sind. Es ist ihre Mischung aus klassischem und nicht-klassischen Training. Jenes Klassik-Ding gibt ihrem Spiel einen Schimmer, der selbst ihre sehr ethnischen Improvisationen in der Quintessenz wienerisch machen.
Sehn Fruon
(übersetzt von I.-J.V.)
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